Kanal mit flachem Boot voller Menschen, im Hintergrund hohe historische gemauerte Gebäude, rechts hinten ein gemauerter Turm.

Brügge mit dem Rollstuhl – Tipps für eine barrierefreie Städtereise

Inhaltsverzeichnis

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Brügge im Überblick: Highlights und Besuchertipps

Brügge ist die Hauptstadt der Provinz Westflandern und liegt im Nordwesten Belgiens – rund 20 Kilometer vom Meer entfernt. Berühmt ist die Stadt vor allem für ihre mittelalterliche Altstadt und die vielen Grachten (Kanäle), die Brügge den Beinamen „Venedig des Nordens“ eingebracht haben. Die meisten Gebäude, die du heute besichtigen kannst, stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert – der Blütezeit der Stadt. Damals war Brügge ein wichtiges Handelszentrum und berühmt für seine Tuchproduktion.

Mit 8,3 Millionen Besuchern im Jahr 2023 ist Brügge längst kein Geheimtipp mehr. Und so kann es in der Hauptsaison ziemlich voll werden, aber trotzdem: Es lohnt sich! Die liebevoll restaurierten Gebäude und die einzigartige Atmosphäre mit den Kanälen machen einen Besuch zu einem echten Erlebnis.

Wenn du Brügge entspannt erleben möchtest, plane deine Reise am besten für den Spätfrühling oder Frühherbst. Auch Wochenenden, einschließlich Freitag, solltest du besser meiden. Von Montag bis Donnerstag ist weniger los, sodass du Kanäle, Gassen und Cafés in aller Ruhe genießen kannst.

Mit dem Rollstuhl durch Brügge: So barrierefrei ist die Altstadt

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Brügge liegen ganz nah beieinander und lassen sich problemlos zu Fuß oder im Rollstuh erkunden. Ein weiterer Vorteil für Rollstuhlfahrende: Die Altstadt ist fast komplett eben, sodass kaum Steigungen überwunden werden müssen. Nur bei ein paar steilen Eingangsrampen kann eine Begleitperson hilfreich sein.

Kopfsteinpflaster

Ein großes Thema für Rollstuhlfahrende ist das Kopfsteinpflaster in der Altstadt. Aber keine Sorge: Meist lässt es sich ganz gut befahren, auch wenn es dabei etwas holprig wird. Historisches Kopfsteinpflaster, bei dem die Vorderräder deines Rollstuhls hängen bleiben können, findest du nur im Beginenhof, weshalb wir diesen nicht empfehlen.

Besucherströme

Nicht alle Bereiche der Altstadt sind Fußgängerzonen. Außerhalb dieser Zonen fahren regelmäßig Autos, sodass die Straßen keine echte Alternative zu den Gehwegen sind. Die Gehwege selbst können bei hohem Besucheraufkommen schnell so eng werden, dass man mit dem Rollstuhl nur schwer vorankommt. Plane deinen Besuch daher möglichst außerhalb der Stoßzeiten.

Bootsfahrt

Für die meisten Besucher*innen ist eine Bootsfahrt durch die berühmten Grachten (Kanäle) ein absolutes Muss. Leider gibt es keine Lifter oder andere Hilfsmittel, die das Einsteigen erleichtern. Du kannst also nur teilnehmen, wenn du noch genügend Restgehvermögen hast. Für die meisten Rollstuhlfahrenden wird eine Bootsfahrt wohl nicht möglich sein.

Anreise nach Brügge

Brügge ist bei Besucher*innen sehr beliebt, weshalb das Tourismusbüro meist die Anreise mit der Bahn empfiehlt. Wir waren uns jedoch unsicher, ob das mit dem Rollstuhl problemlos klappt, und sind deshalb trotzdem mit dem Auto angereist – wohl wissend, dass die Parkplatzsuche etwas länger dauern könnte.

Mit dem Auto: Parkmöglichkeiten & Behindertenparkplätze

Um deine Parkplatzsuche zu erleichtern, empfehlen wir die digitale Karte aller öffentlichen Behindertenparkplätze in Brügge (Webseite in Niederländisch). Zur besseren Orientierung wählst du im Menü links unter „Filter op Gemeente“ einfach „Brugge“ aus.

Da die Anzahl der öffentlichen Behindertenparkplätze angesichts der Touristenströme knapp ist, sind private Parkhäuser oft die entspanntere Alternative. Empfehlenswert ist das Parkhaus ’t Zand (Webseite in Englisch), das sich direkt unter der Konzerthalle – dem Startpunkt des Rundgangs – befindet. Dort gibt es insgesamt 1.887 Stellplätze, davon 14 für Rollstuhlfahrende. Um sicherzugehen, dass ein Parkplatz frei ist, kann dieser vorab online reserviert werden. Allerdings muss dabei ein festes Zeitfenster gebucht werden.

In Brügge gibt es im Gegensatz zu Brüssel und Antwerpen keine Umweltzone für Autos.

Mit dem Zug: barrierefreier Bahnhof & Anbindung in die Innenstadt

Der barrierefreie Bahnhof Brügge befindet sich in 800 Metern Entfernung zur Konzerthalle, dem Startpunkt unseres Rundgangs. Um deine Anreise mit der Bahn barrierefrei zu planen, bietet die belgische Bahn SNCB/NMBS verschiedene Hilfen für Reisende mit eingeschränkter Mobilität.

Direkt vor dem Bahnhof befindet sich der Busbahnhof. Die Busse sind meist Niederflurbusse mit Rampe und Absenksystem, sodass ein barrierefreier Einstieg möglich ist. Allerdings fahren sie nur an den Rand der historischen Altstadt. Am einfachsten planst du deine Busfahrt über die De Lijn-App. Barrierefreie Haltestellen sind in der Routenplanung mit einem Rollstuhl-Symbol gekennzeichnet. Weitere Informationen findest du im deutschsprachigen FAQ-Bereich zur Barrierefreiheit der De Lijn-Webseite.

Barrierefreie Toiletten in Brügge

Eine volle Blase auf holprigem Kopfsteinpflaster ist echt unangenehm – besonders, wenn diese zu Spastiken neigt. Damit dir das erspart bleibt, haben wir hier eine interaktive Karte verlinkt, auf der du die öffentlichen, barrierefreien Toiletten in Brügge samt Öffnungszeiten findest:

Zudem haben wir für die wichtigsten barrierefreien Toiletten einige Detailinformationen zusammengestellt. Die Angaben stammen von Toegankelijk Vlaanderen und der Broschüre „Brügge – zugänglich für jedermann“. Alle hier genannten Toiletten sind im Text durch das 🚻-Symbol markiert.

Barrierefreie Toilette – Parkplatz Centrum – ’t Zand (oberirdisch)
  • Adresse: ‚t Zand, 8000 Brugge
  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Zugang: kostenpflichtig
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: 80 cm
  • Platz vor dem WC: 114 cm
  • Anfahrbarkeit vom WC: links (113 cm)
  • Haltegriffe am WC: 1 klappbarer Stützgriff und 1 Wandgriff
  • Waschbecken: eingeschränkt unterfahrbar
Barrierefreie Toilette – Beim Gruuthuse-Museum
  • Adresse: Dijver 17c, 8000 Brugge
    Lage: Gegenüber vom Empfangspavillon des Gruuthuse-Museums
  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Zugang: kostenpflichtig
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: 83 cm (am Bezahlschalter)
  • Platz vor dem WC: 138 cm
  • Anfahrbarkeit vom WC: rechts (100 cm)
  • Haltegriffe am WC: 2 klappbare Stützgriffe
  • Höhe WC-Schüssel: 53 cm
  • Waschbecken: eingeschränkt unterfahrbar
Barrierefreie Toilette – Belfort (Innenhof)
  • Adresse: Markt 7, 8000 Brugge
  • Zugang: kostenpflichtig
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: 89 cm
  • Platz vor dem WC: 144 cm
  • Anfahrbarkeit vom WC: 103 cm
  • Haltegriffe am WC: 2
  • Waschbecken: unterfahrbar
Toilette für Alle – Provinzialhof (2. OG)
  • Adresse: Markt 3, 8000 Brugge
    Lage: Tür zum Aufzug rechts neben dem Haupteingang mit Treppe
  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Toilette mit höhenverstellbarer Erwachsenenliege und Deckenlift (Toilette für Alle)
  • Zugang: kostenfrei, Anmeldung an der Rezeption (EG)
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: 90 cm
  • Platz vor dem WC: 150 cm
  • Anfahrbarkeit vom WC: beidseitig
  • Haltegriffe am WC: 2 klappbare Stützgriffe
  • Höhe WC-Schüssel: 47 cm
  • Waschbecken: unterfahrbar
Barrierefreie Toilette – Provinzialhof (UG)
  • Adresse: Markt 3, 8000 Brugge
    Lage: Tür zum Aufzug rechts neben dem Haupteingang mit Treppe
  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Zugang: kostenpflichtig
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: 90 cm
  • Platz vor dem WC: 120 cm
  • Anfahrbarkeit vom WC: links (95 cm)
  • Haltegriffe am WC: 1 klappbarer Stützgriff und 1 Wandgriff
  • Höhe WC-Schüssel: 47 cm
  • Waschbecken: unterfahrbar
Barrierefreie Toilette – Minnewater (See der Liebe)
  • Adresse: Begijnvest 1, 8000 Brugge
  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Zugang: kostenpflichtig
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: 77 cm
  • Eingeschränkter Wendekreis vor der Toilettentür (110 cm)
  • Platz vor dem WC: 90 cm
  • Anfahrbarkeit vom WC: links (100 cm)
  • Haltegriffe am WC: 1 klappbarer Stützgriff und 1 Wandgriff
  • Höhe WC-Schüssel: 53 cm
  • Waschbecken: eingeschränkt unterfahrbar

Broschüre „Brügge – zugänglich für jedermann“: Dein Guide für einen barrierefreien Besuch

Die Broschüre „Brügge – zugänglich für jedermann“ ist der perfekte Begleiter, wenn du die Stadt barrierefrei entdecken möchtest. Sie enthält:

  • Einen barrierefreien Rundgang durch die Altstadt
  • Ausführliche Informationen zu Museen, Attraktionen, Cafés, Restaurants und Unterkünften – inklusive Angaben zur Barrierefreiheit
  • Eine Übersicht über barrierefreie Toiletten, touristische Informationsbüros, Betreuungsmöglichkeiten und Hilfsmittel
  • Praktische Tipps rund um Mobilität und Parkmöglichkeiten

Die Broschüre kann als PDF heruntergeladen werden oder ist in einem der Informationsbüros in Brügge kostenlos erhältlich.

Basierend auf dem Rundgang der Broschüre und unseren Eindrücken vor Ort haben wir die Tour für Rollstuhlfahrende barrierefrei optimiert.

Eigene Tour für Rollstuhlfahrende

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Mehr Informationen
Infos zu komoot

Eine größere Karte stehen unter dem Link „Alle Details zu dieser Tour ansehen“ zur Verfügung. Für die Ansicht ist keine Anmeldung bei komoot erforderlich. Eine Anmeldung ist nur erforderlich, um die GPS-Daten herunterzuladen.

Steckbrief vom barrierefreien Rundgang

Länge der Tour:4,66 km
Höhenmeter bergauf / bergab:10 m / 10 m
Untergrund:Asphaltierte und gepflasterte Wege.
Hoher Anteil an Kopfsteinpflaster.
Barrierefreie Toilette:mehrere entlang der Route
Einkehrmöglichkeit:mehrere entlang der Route
GPS-Daten:GPS-Download über komoot
(dafür ist eine kostenlose Anmeldung erforderlich)

Der barrierefreie Rundgang orientiert sich größtenteils an der Broschüre „Brügge – zugänglich für jedermann“. Da sich diese – wie der Name schon sagt – an Menschen mit ganz unterschiedlichen Beeinträchtigungen richtet, haben wir daraus eine eigene Tour speziell für Rollstuhlfahrende entwickelt. Dabei stellen wir nur die Sehenswürdigkeiten vor, die du mit dem Rollstuhl problemlos besuchen kannst. So wird dein Brügge-Ausflug nicht nur barrierefrei, sondern auch entspannt und unvergesslich. Startpunkt der Tour ist die Konzerthalle.

Konzerthalle (Concertgebouw Brugge)

Die massive Bauweise und die roten Terrakotta-Fliesen verleihen der Konzerthalle (Website auf Englisch) ein unverwechselbares Aussehen. Berühmt für ihre hervorragende Akustik, ist sie ein zentraler Ort für klassische Konzerte, Festivals und kulturelle Veranstaltungen.

Wenn du mehr über das Gebäude erfahren möchtest, kannst du den Concertgebouw Circuit besuchen. Allerdings wird der teilweise barrierefreie Rundgang normalerweise nur auf Niederländisch angeboten – eine englische Version ist nur auf Anfrage verfügbar.

Die Konzerthalle selbst ist nur während Veranstaltungen oder Führungen zugänglich. Das Concertgebouwcafé im Erdgeschoss kannst du hingegen zu dessen Öffnungszeiten jederzeit besuchen.

Konzerthalle Brügge – Details zur Barrierefreiheit
  • Die Konzerthalle ist über Aufzüge und Rampen stufenlos zugänglich. Einige Rampen sind relativ steil.
  • Einige Türen lassen sich schwer öffnen.
  • Es gibt mehrere barrierefreie Toiletten. Am besten zugänglich sind die bei der Garderobe und im Laternenturm.
  • Zugang zum Concertgebouwcafé über eine 90 cm breite, etwas schwer zu öffnende Tür.
  • Concertgebouw Circuit: Nicht vollständig stufenlos. Rollstuhlfahrende erhalten ein iPad mit Videoführung für die Bereiche, die sie sonst verpassen würden.

Wegbeschreibung:

Der barrierefreie Rundgang durch Brügge startet von der Konzerthalle aus. Auf dem Platz vor der Konzerthalle befindet sich eine öffentliche, barrierefreie Toilette 🚻. Wir überqueren den Platz mit der Konzerthalle im Rücken und biegen in der Mitte des Platzes rechts in die Einkaufsstraße Zuidzandstraat ab, die uns direkt zur St.-Salvator-Kathedrale führt.

St.-Salvator-Kathedrale (Sint-Salvatorskathedraal)

Die St.-Salvator-Kathedrale (Webseite auf Englisch) ist die älteste Kirche Brügges und seit 1834 Bischofskirche. Sie vereint Elemente der flämischen Backsteingotik mit späteren Ergänzungen in Neugotik und Neuromanik. Besonders markant sind der hohe Westturm und der Kapellenkranz mit den charakteristischen Kegeldächern.

Im Inneren erwarten dich barocke Altäre, eindrucksvolle Glasfenster und wertvolle Kunstwerke. Zu den Highlights zählen die Wandteppiche und das kunstvoll geschnitzte Chorgestühl um den Hauptaltar sowie die barocke Orgelplattform. Außerdem kannst du Gemälde von berühmten flämischen Künstlern wie Dirk Bouts und Hugo van der Goes entdecken.

Viele dieser Stücke stammen aus dem Kirchenschatz und sind im angeschlossenen Museum, der Schatzkammer, zu sehen.

St.-Salvator-Kathedrale – Details zur Barrierefreiheit
  • Die Kathedrale ist größtenteils stufenlos zugänglich.
  • Stellenweise gibt es Rampen.
  • Die Schatzkammer ist nicht stufenlos zugänglich.

Wegbeschreibung:

Nach dem Besuch der St.-Salvator-Kathedrale gehen wir gegen den Uhrzeigersinn um die Kirche herum, bis wir die Heilige-Geeststraat erreichen. Dieser folgen wir direkt bis zur Liebfrauenkirche.

Liebfrauenkirche (Onze-Lieve-Vrouwekerk)

Die im gotischen Stil erbaute Liebfrauenkirche gehört zu den ältesten Gotteshäusern Brügges und prägt mit dem zweithöchsten Backsteinturm der Welt das Stadtbild. Die Kirche ist zweigeteilt: Ein Bereich ist kostenlos zugänglich, der andere Teil beinhaltet das Museum Liebfrauenkirche. Den offiziellen Textguide kannst du direkt auf deinem Smartphone abrufen: Explorer – Musea Brugge

Im frei zugänglichen Bereich hast du einen Blick auf das Kirchenschiff, den Hauptaltar und die reich verzierte Rokoko-Kanzel. Außerdem sind hier Kunstwerke wie der Reliquienarm des Heiligen Antonius des Großen zu sehen, der lange Zeit als Schutzpatron gegen die Pest verehrt wurde.

Im Museum Liebfrauenkirche erwartet dich das Prunkstück: Michelangelos „Madonna mit Kind“ aus weißem Marmor. Sie ist die einzige Skulptur, die Italien zu Lebzeiten des Renaissance-Meisters verließ. Zudem kannst du hier die prunkvollen Grabmäler von Maria von Burgund und Karl dem Kühnen sowie das Passions-Triptychon im Hochchor entdecken.

Liebfrauenkirche – Details zur Barrierefreiheit
  • Die Kirche ist über eine steile Rampe am Eingang stufenlos zugänglich (ggf. Hilfsperson nötig).
  • Der Hochchor sowie der Altar mit Michelangelos „Madonna mit Kind“ sind über Rampen gut erreichbar.
  • Der Weg um die Grabmäler ist relativ schmal.

Wegbeschreibung:

Nach dem Verlassen der Kirche biegen wir scharf links ab und folgen der Mariastraat, bis wir auf Höhe der Kirche rechts einen Durchgang erreichen. Durch diesen gelangen wir zum Sankt-Jans-Hospital.

Sankt-Jans-Hospital (Sint-Janshospitaal)

Das Sankt-Jans-Hospital gehört zu den ältesten Krankenhausgebäuden Europas und lädt heute dazu ein, das Museum sowie die historische Krankenhausapotheke zu entdecken. Beide Bereiche kannst du mit einem gemeinsamen Ticket besuchen. Alternativ gibt es ein separates Ticket nur für die Apotheke. Den kostenlosen Audioguide fürs Museum kannst du direkt auf deinem Smartphone anhören: Explorer – Musea Brugge.

Im Museum tauchst du in die über 800-jährige Geschichte der Pflege ein. Die Ausstellung zeigt historische medizinische Instrumente, Möbel und Objekte, die von der Arbeit der Schwestern und der Gastfreundschaft des Hospitals erzählen. Besonders sehenswert sind die sieben Werke von Hans Memling, darunter der berühmte Ursulaschrein. Mit der „Closer to Memling Experience“ kannst du diese Meisterwerke auch interaktiv erleben.

Die Apotheke des Sankt-Jans-Hospitals wurde 1643 gegründet. Ihre weitestgehend erhaltene Originaleinrichtung bietet einen spannenden Einblick in die damalige Zeit. Vor der Apotheke laden kleine Kräuterbeete zum Verweilen ein und vermitteln, wie die Schwestern einst Heilmittel herstellten.

Sankt-Jans-Hospital – Details zur Barrierefreiheit

Museum:

  • Die meisten Bereiche sind stufenlos zugänglich.
  • Es gibt einen Aufzug.
  • Zum Erreichen eines Saals gibt es einen Plattformlift.
  • Einige Rampen sind relativ steil (ggf. Hilfsperson nötig).
  • Es gibt eine barrierefreie Toilette.

Apotheke:

  • Der Zugang hat zwei Stufen, die auf Anfrage mit einem Brett überbrückt werden können.

Wegbeschreibung:

Wir verlassen das Sankt-Jans-Hospital durch denselben Durchgang wie zuvor. Danach halten wir uns leicht rechts und erreichen die Straße O.-L.-Vrouwekerkhof-Zuid. Wir folgen der Straße und umrunden die Liebfrauenkirche gegen den Uhrzeigersinn. Auf dem Weg liegt die malerische Bonifazius-Brücke (Bonifaciusbrug), ein beliebter Foto-Hotspot 📸. Die Brücke ist zwar wegen Stufen nicht barrierefrei, ein Foto von der Seite ist jedoch problemlos möglich und lohnt sich.

Unterwegs kommen wir am ebenfalls nicht barrierefreien Gruuthusemuseum vorbei, wo sich gegenüber vom Informationsschalter eine öffentliche, barrierefreie Toilette 🚻 befindet. Wenig später stehen wir wieder vor dem Eingang der Liebfrauenkirche. Dort biegen wir rechts in die Mariastraat ab und erreichen nach wenigen Metern den Simon-Stevin-Platz. Hier laden mehrere Restaurants mit stufenlosem Eingang zu einer Pause ein. Wer noch keinen Hunger hat, findet aber auch später entlang der Strecke weitere, barrierefreie Gelegenheiten.

Wir überqueren den Simon-Stevin-Platz und biegen am Ende in die Steenstraat ein. Diese lebendige Einkaufsstraße führt uns direkt zum Grote Markt, dem Herzstück von Brügge. Neben mehreren Restaurants erwarten uns hier bedeutende Sehenswürdigkeiten: die Stadthalle mit dem imposanten Belfried, der Provinzialhof und das interaktive Museum Historium Brügge.

Der Belfried von Brügge ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Von oben soll man einen fantastischen Blick über die Dächer Brügges haben – sofern man die 366 Stufen bis zur Aussichtsplattform schafft. Für Rollstuhlfahrende gibt es leider keinen barrierefreien Zugang zur Plattform. Sollte deine Begleitung den Aufstieg wagen, so empfehlen wir die Tickets vorab online zu kaufen, da diese recht schnell ausverkauft sind. Im Innenhof vom Belfried findest du eine öffentliche, barrierefreie Toilette 🚻.

Provinzialhof (Provinciaal Hof)

Der Provinzialhof ist ein beeindruckendes Beispiel neugotischer Architektur mit einer bewegten Geschichte. Früher standen hier die gotische Wasserhalle und später ein neoklassizistischer Wohnkomplex. Von den 1870er-Jahren bis 1999 war er der Verwaltungssitz der Provinz Westflandern. Heute dient das Gebäude als Informationszentrum, Veranstaltungsort und Museum.

Um die prachtvollen neugotischen Säle des Provinzialhofs zu erkunden, kannst du entweder an einer Führung teilnehmen oder den deutschsprachigen Audioguide nutzen (Dauer ca. 40 Minuten). Für Kinder gibt es ein Suchspiel auf Deutsch.

Im Hofcafé erwarten dich westflämische Köstlichkeiten, während der Hofshop regionale Produkte bietet. Ein weiteres Highlight ist die Ausstellung „Hof der Dinge„, in der bis Mitte 2027 Alltagsobjekte aus der Region ihre spannende Geschichte erzählen.
Zudem gibt es im zweiten Obergschoss eine barrierfreie Toilette 🚻, die du als Rollstuhlfahrender während den Öffnungszeiten kostenlos nutzen kannst.

Provinzialhof – Details zur Barrierefreiheit
  • Das gesamte Gebäude ist stufenlos zugänglich.
  • Der Haupteingang hat eine Treppe. Rechts daneben (hinter einer Holztür) befindet sich ein Aufzug, um stufenlos ins Gebäude zu kommen.
  • Im Gebäude gibt es weitere Aufzüge, um alle Etagen stufenlos zu erreichen.

Toilette für alle im zweiten Obergeschoss:

  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Toilette mit höhenverstellbarer Erwachsenenliege und Deckenlift (Toilette für Alle)
  • Zugang: kostenfrei, Anmeldung an der Rezeption (EG)
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: 90 cm
  • Platz vor dem WC: 150 cm
  • Anfahrbarkeit vom WC: beidseitig
  • Haltegriffe am WC: 2 klappbare Stützgriffe
  • Höhe WC-Schüssel: 47 cm
  • Waschbecken: unterfahrbar

Barrierefreie Toilette im Untergeschoss:

  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Zugang: kostenpflichtig
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: 90 cm
  • Platz vor dem WC: 120 cm
  • Anfahrbarkeit vom WC: links
  • Haltegriffe am WC: 1 klappbarer Stützgriff und 1 Wandgriff
  • Höhe WC-Schüssel: 47 cm
  • Waschbecken: unterfahrbar

Historium Brügge (Historium Brugge)

Das Historium Brügge (Webseite auf Englisch) ist kein klassisches Museum, sondern ein Erlebnismuseum mit verschiedenen Angeboten, die separat oder als Kombiticket gebucht werden können. Statt trockener Fakten wird hier das mittelalterliche Brügge mit Filmen, Kulissen und Geräuschen wieder lebendig. Besonders für Familien ist das Museum aufgrund seines spielerischen Zugangs empfehlenswert. Für Geschichtsfans wichtig zu wissen: Die Ausstellung erzählt eine fiktive Geschichte im mittelalterlichen Brügge. Es ist keine klassische Geschichtsausstellung.

Die Historium Story führt dich durch sieben Themenräume. Dabei begleitest du Jacob, den Lehrling des Malers Jan van Eyck, und Anna, die für eines seiner Gemälde Model stehen soll. Jeder Raum zeigt eine andere Szene aus Brügge im Jahr 1435. Ein deutschsprachiger Audioguide liefert den Ton zu den Szenen.

Zusätzlich kannst du ein Ticket für ein Virtual-Reality-Erlebnis buchen. Dabei unternimmst du einen zehnminütigen Flug über das mittelalterliche Brügge und siehst Gebäude, die es heute nicht mehr gibt – wie die Wasserhalle oder die St.-Donatian-Kirche. Eine ergänzende Ausstellung liefert anschließend historische Hintergründe zum Erlebten.

Zum Historium gehört auch ein kostenpflichtiger Aussichtsturm mit Blick über den Grote Markt, der jedoch nur über 145 Stufen zugänglich ist. Entspannter erreichst du die Bierbar Duvelorium im ersten Stock per Aufzug.

Historium Brügge – Details zur Barrierefreiheit
  • Das Museum ist bis auf den Aussichtsturm und die Panoramaterrasse stufenlos zugänglich.
  • Der Haupteingang hat sechs Stufen. Rechts um die Ecke befindet sich ein Aufzug zur Eingangshalle des Museums.
  • Im Museum gibt es einen weiteren Aufzug.
  • Die Historium Story wird in einem festen Kurs erzählt. Rollstuhlfahrende müssen den Kurs gelegentlich verlassen, um eine alternative Route mit Aufzug zu nehmen. Dadurch kann die Erzählung unterbrochen werden und ist nicht ganz so flüssig erlebbar. Alle Räume der Tour können mit dem Rollstuhl besucht werden.
  • Einige der Szenen in der Historium Story haben gut zu befahrendes Kopfsteinpflaster.
  • Pro Vorstellung sind maximal zwei Rollstuhlfahrende zugelassen. Bei starkem Andrang kann es zu Wartezeiten kommen.
  • Die Außenterrasse der Bierbar Duvelorium hat eine 15 cm hohe Stufe und ein relativ hohes Geländer. Rollstuhlfahrende können daher die Aussicht auf den Grote Markt nur eingeschränkt genießen.

Barrierefreie Toilette (1. Untergeschoss):

  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: mindestens 90 cm
  • Platz vor dem WC: 120 cm
  • Seitliche Anfahrbarkeit zum WC nicht möglich
  • Haltegriffe am WC: 1 klappbarer Stützgriff und 1 Wandgriff

Wegbeschreibung:

Wir verlassen den Marktplatz auf Höhe des Belfrieds und folgen der Breidelstraat. Nach wenigen Metern erreichen wir den Burgplatz (De Burg) und halten uns hier gleich rechts. In der Ecke des Platzes liegt die berühmte Heilig-Blut-Basilika, direkt links davon befindet sich das Rathaus.

Heilig-Blut-Basilika (Basiliek van het Heilig Bloed)

Die Heilig-Blut-Basilika ist eine ganz besondere Kirche in Brügge, die vor allem durch den starken Kontrast ihrer beiden Kapellen beeindruckt. Die schlichte Unterkapelle im romanischen Stil steht in starkem Gegensatz zur prachtvoll gestalteten Oberkapelle im neugotischen Stil.

Die Oberkapelle wurde ursprünglich im 15. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut und beherbergt die berühmte Heilig-Blut-Reliquie, die laut Überlieferung von Kreuzfahrern nach Brügge gebracht wurde. Es handelt sich dabei um ein Tuch, das mit dem Blut Jesu getränkt sein soll. Jedes Jahr an Christi Himmelfahrt wird die Reliquie in einer Prozession durch die Stadt getragen.

Im Museum der Basilika kannst du viele wertvolle Kunstwerke entdecken, die mit der Verehrung des Heiligen Blutes zusammenhängen. Ein Highlight ist der Heilig-Blut-Schrein von Jan Crabbe aus dem Jahr 1614 – gefertigt aus Gold und Silber und besetzt mit über 100 Edelsteinen.

Heilig-Blut-Basilika – Details zur Barrierefreiheit
  • Die Basilika inklusive Museum ist stufenlos zugänglich.
  • Die Unterkapelle ist ebenerdig zugänglich.
  • Zur Oberkapelle und zum Museum gibt es einen Aufzug links neben dem Treppenaufgang (Klingel mit Gegensprechanlage).
  • Der schmalste Durchgang zur Oberkapelle und zum Museum ist 85 cm breit.
  • Die Wendeflächen sind teilweise eingeschränkt.
  • Einige Türen lassen sich nur schwer öffnen.
  • Es gibt relativ steile Rampen.
  • Die Ausstellungsstücke im Museum sind im Sitzen teilweise schwer einsehbar.

Rathaus (Stadhuis)

Das Rathaus zählt zu den ältesten der Niederlande und ist seit über 600 Jahren das Zentrum der Stadtverwaltung.

Ein echtes Highlight im Rathaus ist der Gotische Saal, der im 19. Jahrhundert aufwendig neugotisch renoviert wurde. Noch heute kannst du ihn in seiner damaligen prachtvollen Ausstattung mit dem kunstvollen Gewölbe und den historischen Wandgemälden bewundern.

Direkt daneben liegt der Historische Saal, wo über einen Projektionstisch die historische Verbindung von Brügge zum Meer erläutert wird. Den dazugehörigen Ton liefert ein dort ausliegender Audioguide – verfügbar in Englisch, Französisch und Niederländisch.

Für den Gotischen Saal und das Erdgeschoss gibt es einen kostenlosen deutschsprachigen Audioguide fürs Smartphone: Explorer – Musea Brugge.

Wichtig: Während Hochzeiten sind der Gotische und der Historische Saal nicht zugänglich.

Rathaus – Details zur Barrierefreiheit
  • Das gesamte Rathaus ist über einen Aufzug stufenlos zugänglich.
  • Der schmalste Durchgang ist mindestens 90 cm breit.
  • Die Tür zum Aufzug ist relativ schwer zu öffnen.
  • Es gibt Toiletten, aber keine barrierefreien.

Wegbeschreibung:

Wir verlassen das Rathaus und halten uns rechts. Links liegt das Brügger Freiamt (Brugse Vrije). Unserer Meinung nach lohnt sich ein Besuch für Rollstuhlfahrende allerdings nicht, da das Freiamt nur über eine mobile Rampe mit 30 % Steigung stufenlos zugänglich ist. Ob du das genauso siehst, kannst du mit dem kostenlosen Audioguide Explorer – Musea Brugge aber direkt selbst herausfinden.

Daher biegen wir vor dem Freiamt rechts in die Blinde-Ezelstraat ein und folgen ihr über eine Brücke. Danach halten wir uns erneut rechts und überqueren den kleinen Platz Huidenvettersplein, um den sich viele Restaurants reihen. Am Ende des Platzes führt ein Durchgang zurück zum Dijver-Kanal. Dort liegt der Rosenkranzkai (Rozenhoedkaai) – einer der bekanntesten Foto-Hotspots 📸 in Brügge.

An der Kreuzung halten wir uns rechts und folgen dem Kanal.

Optionale Route zu Brauerei „Bourgogne des Flandres“:

Wer mehr über die belgische Bierkultur erfahren möchte, kann einen Abstecher zur Brauerei „Bourgogne des Flandres“ machen. Hin- und Rückweg sind zusammen nur etwa 250 m lang. Um zur Brauerei zu gelangen, biegen wir an der ersten Brücke, der Nepomukbrücke (Nepomucenusbrug), rechts ab und an der nächsten Möglichkeit links. Wir folgen der Kartuizerinnenstraat bis zur Brauerei.
Nach der Besichtigung kehren wir auf demselben Weg wieder zurück zur Nepomukbrücke.

Brauerei „Bourgogne des Flandres“

Beim Besuch der Brauerei Bourgogne des Flandres erfährst du alles über Zutaten, Brauprozess und Geschichte des belgischen Biers. Den Rundgang machst du auf eigene Faust. An den einzelnen Stationen gibt es Erklärungen auf Deutsch. Zusätzlich gibt es einen deutschsprachigen Audioguide und ein Video, das die Geschichte des Bieres zeigt.

Auf dem Dachboden kannst du die Aromen von Malz und Hopfen hautnah erleben und dem Braumeister Fragen stellen. Im interaktiven Bereich lernst du digital zu zapfen oder gestaltest deine eigene Flasche mit einem Fotoetikett, das du am Ende des Rundgangs kaufen kannst. Zum Abschluss erwartet dich eine Bierprobe.

Das Bier „Bourgogne des Flandres“:
Das rotbraune Bier zeigt die flämische Tradition des Bierverschnitts, bei der junges und altes Bier miteinander kombiniert werden. „Bourgogne des Flandres“ ist ein Mix aus „Den Bruinen Os“, gebraut in Brügge, und Lambic der Brauerei Timmermans, das zwölf Monate in Holzfässern gereift ist.

Brauerei „Bourgogne des Flandres“ – Details zur Barrierefreiheit
  • Fast die gesamte Brauerei ist über einen Aufzug stufenlos zugänglich.
  • Der schmalste Durchgang ist 86 cm breit.
  • Der barrierefreie Zugang zur Brauerei erfolgt über den Eingang der Bar.
  • Im Ausstellungsraum müssen drei Stufen mit einer mobilen Rampe überwunden werden.

Bar:

  • Die Bar ist über eine 5 cm hohe Schwelle zugänglich.
  • Die Tische im Innenbereich sind eingeschränkt unterfahrbar.
  • Die Terrasse im Innenhof ist stufenlos zugänglich. Dort stehen Biertische mit Bierbänken.
  • Die Terrasse am Wasser ist nur über Stufen zugänglich.

Barrierefreie Toilette (1. Untergeschoss):

  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: mindestens 87 cm
  • Platz vor dem WC: mindestens 120 cm
  • Anfahrbarkeit vom WC: links (mindestens 90 cm)
  • Haltegriffe am WC: 1 klappbarer Stützgriff

Wegbeschreibung:

Wir überqueren die Straße an der Nepomukbrücke und folgen dem Kanal. Nach etwa 300 Metern sehen wir eine Reihe von Bäumen. Da der Weg unter den Bäumen nicht befestigt ist, queren wir die Straße „Dijver“ an einer geeigneten Stelle mit abgesenktem Bordstein. Anschließend folgen wir der Straße auf der linken Seite bis zur Straße „Groeninge“. Dort biegen wir links ab und gehen weiter, bis auf der linken Seite ein Tor mit dem Schild „Groeningemuseum“ erscheint.
Wer das Museum besuchen möchte, biegt hier durch das Tor ein.

Groeningemuseum

Das Groeningemuseum ist das bekannteste Kunstmuseum in Brügge und ein Muss für alle, die sich für Malerei interessieren. Hier erlebst du sechs Jahrhunderte belgischer Kunst – von den Flämischen Primitiven bis zur modernen Kunst des 20. Jahrhunderts.

Besonders beeindruckend sind die Werke von Hans Memling, Jan Provoost und Gerard David. Ihre Gemälde zeigen, warum Brügge im Spätmittelalter ein Zentrum der europäischen Malerei war.

Daneben findest du im Museum auch neoklassizistische Werke, flämischen Expressionismus und moderne Kunst.

Auch hier kannst du die Ausstellung wieder mit dem MB Explorer auf deinem Smartphone entdecken.

Groeningemuseum – Details zur Barrierefreiheit
  • Das gesamte Museum ist stufenlos zugänglich.
  • Die Rampe zum Museumsshop und zum ersten Ausstellungsraum ist relativ steil.
  • Zu den Ausstellungsräumen im Erdgeschoss führt eine Drehtür, die bei Bedarf geöffnet werden kann, sodass man mit dem Rollstuhl direkt hindurchfahren kann.
  • Die Aufzugstür zum Mehrzweckraum ist 87 cm breit.

Barrierefreie Toilette (beim Museumsshop):

  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: mindestens 87 cm.
  • Eingeschränkte Platzverhältnisse.
  • Vor WC Durchgangsbreite zum Waschbecken: 80 cm.
  • Anfahrbarkeit vom WC: links (mindestens 90 cm).
  • Haltegriffe am WC: 1 klappbarer Stützgriff.

Wegbeschreibung:

Gegenüber vom Tor zum Groeningemuseum gibt es ein weiteres Tor. Dieses durchqueren wir und gelangen in den Hof Arents, der mit einem schönen Blick auf die Liebfrauenkirche und diversen Bänken zum Verweilen einlädt. In der Parkanlage befindet sich auch Rik Poots Skulpturengruppe „Die vier apokalyptischen Reiter“. Wir verlassen den Park durch das linke Tor und folgen der Straße Groeninge über eine Brücke. Kurz danach biegen wir rechts in die Kastanjeboomstraat ein. Am Ende der Straße geht es links in die Katelijnestraat und weiter bis zur Walstraat, wo wir rechts abbiegen. Der Straße folgen wir bis zum Platz Walplein, wo mehrere Restaurants unter Bäumen zum Verweilen einladen.

Gegenüber von den Restaurants befindet sich die Brauerei „De Halve Maan“. Auch hier kannst du mehr über die belgische Bierbraukunst erfahren. Die klassischen Brauereiführungen sind allerdings nur in Niederländisch, Französisch und Englisch verfügbar und führen über 220 Stufen. Eine barrierefreie Alternative bietet die Brauerei in Form einer digitalen Führung auf einem Tablet. Begleitend dazu erhältst du kleine Proben der Bierzutaten, wodurch die digitale Tour interaktiv wird. Außerdem gibt es einen Souvenirshop und ein eigenes Restaurant, das über holpriges Kopfsteinpflaster und einen Aufzug stufenlos zugänglich ist.

Wir folgen dem Weg geradeaus, vorbei an der Brauerei, bis zur Wijngaardstraat und biegen dort rechts ab. Nach wenigen Metern erscheint auf der rechten Seite eine Brücke, die zu einem ummauerten Areal führt – dem Beginenhof. Da dieser Zugang für Rollstuhlfahrende nur schwer befahrbar ist, bleiben wir auf der Straße und folgen ihr am Kanal entlang über eine Brücke bis zu deren Ende. Dort biegen wir rechts ab und überqueren eine weitere Brücke. Auf der linken Seite befindet sich das historische Schleusenhaus. Wer nun den Beginenhof besichtigen möchte, folgt nach der Brücke einfach dem Weg geradeaus durch das große Tor.

Der Beginenhof in Brügge ist einer dieser stillen Rückzugsorte, die du mitten im Trubel der Stadt immer wieder entdecken kannst. Gegründet 1245 und heute UNESCO-Weltkulturerbe, war er ursprünglich das Zuhause von Beginen – Frauen, die zwar kein Nonnengelübde ablegten, aber nach Regeln der Armut, Keuschheit und des regelmäßigen Gebets lebten. Heute wohnen hier neben Nonnen auch alleinstehende Frauen. Rund um den Innenhof mit schattenspendenden Bäumen liegen mehrere kleine, romantische Häuser sowie die barocke Hofkirche (Haupteingang mit zwei Stufen | stufenloser Nebeneingang mit Klingel, die nur zeitweise besetzt ist). Um zum Hof zu gelangen, musst du zunächst ein kurzes Stück über historisches Kopfsteinpflaster fahren. Rund um die Anlage führt dann ein relativ gut befahrbarer Weg.
Nach der Besichtigung verlässt du den Hof wieder auf demselben Weg zurück zum Schleusenhaus.

Von der Brücke am Schleusenhaus folgen wir der Straße am See bis zu einer Rechtskurve. Dort halten wir uns geradeaus und folgen nun dem Weg entlang des Ufers, vorbei an einer öffentlichen, barrierefreien Toilette 🚻.

Der See, an dem wir gerade entlanglaufen, ist der See der Liebe (Minnewater). Besonders im Kontrast zum Trubel der Altstadt verströmt der See eine fast magische Ruhe. Nicht zuletzt der Blick auf das neugotische Schloss de la Faille auf der gegenüberliegenden Seite lädt dazu ein, kurz innezuhalten. Am Ende des Wegs liegt der Pulverturm. Die dortige Brücke bietet einen fantastischen Fotospot 📸 – mit dem See im Vordergrund und der Brügger Altstadt im Hintergrund.

Wir verlassen die Brücke in Richtung Pulverturm und folgen dem Weg geradeaus. Der Weg ist zweigeteilt: links für Fußgänger, rechts für Radfahrer. Da der Fußgängerweg naturbelassen ist, lohnt es sich für Rollstuhlfahrende, den asphaltierten Radweg zu nutzen. Am Ende des Wegs halten wir uns links und überqueren die Straße an der dortigen Ampel. Direkt danach nehmen wir die zweite Ampel leicht rechts und folgen dem asphaltierten Weg durch den „König-Albert I.“-Park. Nach etwa 600 Metern erreichen wir wieder die Konzerthalle, den Ausgangs- und Endpunkt unserer Tour.

Weitere barrierefreie Sehenswürdigkeiten

Die folgenden Sehenswürdigkeiten liegen etwas abseits des barrierefreien Rundwegs, sind aber ebenfalls stufenlos zugänglich.

Königliches Stadttheater Brügge (Stadsschouwburg)

Im Königlichen Stadttheater (Webseite auf Niederländisch) werden neben Theaterstücken auch Konzerte und Tanzdarbietungen aufgeführt. Ohne Niederländischkenntnisse machen die Theaterstücke zwar wenig Sinn, aber bei den Konzerten und Tanzdarbietungen ist oft etwas Interessantes dabei. Ein Blick ins aktuelle Programm kann sich also durchaus lohnen.

Königliches Stadttheater Brügge – Details zur Barrierefreiheit
  • Das Theater ist über einen Aufzug stufenlos zugänglich.
  • Es gibt spezielle Plätze für Rollstuhlfahrende. Diese können nicht online, sondern nur telefonisch oder per E-Mail (bespraakbureau@brugge.be) reserviert werden.
  • Der stufenlose Nebeneingang hat eine 40 cm lange Rampe mit 14,5 % Steigung.
  • Der schmalste Durchgang ist mindestens 90 cm breit.

Barrierefreie Toilette (Erdgeschoss):

  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: mindestens 90 cm
  • Wendekreis in der Toilette: 114 cm
  • Anfahrbarkeit vom WC: rechts (mindestens 90 cm)
  • Haltegriffe am WC: 1 klappbarer Stützgriff und 1 Wandgriff

Pommes-Frites-Museum (Frietmuseum)

Belgien ist nicht nur berühmt für seine Pralinen und sein Bier, sondern natürlich auch für seine Pommes! Ob sie wirklich die besten der Welt sind, kannst du nur selbst herausfinden. Wenn du aber mehr über die Geschichte und Herstellung der belgischen Pommes erfahren möchtest, bist du im Pommes-Frites-Museum genau richtig. Vielleicht gelingt es dir sogar, die legendäre Frage zu klären, ob die Pommes nun wirklich aus Belgien oder doch aus Frankreich stammen.

Die Ausstellung ist recht kurzweilig gestaltet und widmet sich der Geschichte der Kartoffel sowie ihrer Verwandlung zur goldgelben Lieblingsspeise. Insgesamt ist das Museum eher auf Familien und Kinder ausgerichtet. Im Untergeschoss kannst du dir gleich eine frische Portion Pommes gönnen.

Pommes-Frites-Museum – Details zur Barrierefreiheit
  • Elektrische Rollstühle und Rollatoren sind im Museum nicht erlaubt.
  • Das gesamte Museum ist über einen Aufzug stufenlos zugänglich.
  • Stellenweise sind die Wege im Museum beengt.
  • Die Exponate in den Vitrinen sind im Sitzen nur teilweise gut einsehbar.
  • Der Imbiss im Untergeschoss ist über den Aufzug stufenlos erreichbar.

Barrierefreie Toilette (1. Obergeschoss):

  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Die Toilette ist für Rollstuhlfahrende nicht geeignet.
  • Wegen der geringen Größe und der nach innen öffnenden Tür lässt sich die Tür nicht schließen, wenn sich der Rollstuhl in der Toilette befindet.
  • Der Wendekreis in der Toilette beträgt 90 cm.

Spitzenzentrum (Kantcentrum)

Seit dem 15. Jahrhundert ist Brügge ein Zentrum der Spitzenherstellung. Besonders die Brügger Klöppelspitze erlangte hier weltweiten Ruhm. Wenn du dich für traditionelles Handwerk interessierst oder wissen willst, wie feinste Spitze in mühevoller Handarbeit entsteht, solltest du das Spitzenzentrum unbedingt besuchen.

Das Museum befindet sich in der ehemaligen Klöppelschule der Apostolinenschwestern und erzählt dir die Geschichte dieses filigranen Handwerks – von den Anfängen bis zur modernen Spitze. Zwischen 14 und 17 Uhr (montags bis samstags, außer an Feiertagen) kannst du live erleben, wie feine Fäden unter den Händen erfahrener Klöppler*innen zu kunstvollen Mustern werden.

Außerdem bietet das Museum Kurse und Workshops, in denen du selbst das Klöppeln erlernen kannst. Wenn du es lieber entspannt angehen willst, findest du im Shop handgefertigte Spitze – ein schönes Andenken an deinen Besuch.

Spitzenzentrum – Details zur Barrierefreiheit
  • Das gesamte Museum ist über einen Aufzug stufenlos zugänglich.
  • Der schmalste Durchgang ist mindestens 90 cm breit.

Barrierefreie Toilette (1. Obergschoss):

  • Fotos der Toilette (Webseite auf Niederländisch)
  • Schmalster Durchgang zur Toilette: mindestens 90 cm
  • Wendekreis in der Toilette: mindestens 150 cm
  • Anfahrbarkeit vom WC: links (mindestens 90 cm)
  • Haltegriffe am WC: 1 klappbarer Stützgriff und 1 Wandgriff

Seebrügge – barrierefreier Strand für Rollstuhlfahrende

Seebrügge ist der perfekte Ort, wenn du nach all der Stadtluft Lust auf eine frische Meeresbrise hast. Rund 20 km von der Altstadt entfernt findest du im Badegebäude Zeedijk (Zeedijk Badengebouw, 8380 Brugge) alles, was du für einen entspannten, barrierefreien Strandtag brauchst.

Barrierefreie Einrichtungen:

  • stufenloser Strandzugang
  • barrierefreie Toilette, Umkleide und Dusche
  • Personenlifter zum Umsetzen

Besondere Angebote (nur im Juli & August, nach vorheriger Reservierung):

  • Strandrollstühle
  • Tiralo, schwimmfähiger Strandrollstuhl für den Zugang ins Meer
  • Assistenz vor Ort

Reservieren kannst du einfach per E-Mail unter sociaalbeleid@brugge.be.

Auf der offiziellen Tourismus-Webseite findest du weitere Informationen zum barrierefreien Strand in Seebrügge.


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